Die Gedenkstätte des ehemaligen Lagers Treblinka
Die Volksrepublik Polen veranstaltet bereits 1947 einen Wettbewerb für die Gestaltung einer Gedenkstätte in Treblinka, der Entwurf wird jedoch nicht umgesetzt. Als Gedenkstätte ist das ehemalige Lagergelände erst seit 1964 zugänglich. Kaum etwas hat sich seitdem in Form und Symbolik des Gedenkortes verändert. Auf den mit Beton versiegelten Massengräbern und Aschefeldern stehen 17.000 in Form und Größe unterschiedliche Granitfindlinge. Auf 216 von ihnen sind die Orte eingraviert, aus denen die Opfer deportiert wurden. Ein zehn Meter hohes Denkmal aus Stein steht in der Mitte der Fläche. Zusätzlich sind die Rampe und die Eisenbahnabzweigung durch Betonblöcke symbolisch nachempfunden. Andere Teile des ehemaligen Lagers sind mit Wald bedeckt.
Die Gedenkstätte umfasst ein kleines Museum, welches seit 2006 eine Dauerausstellung zeigt. Das Gelände der Gedenkstätte ist nicht umzäunt und somit jederzeit zugänglich. Pro Jahr kommen ungefähr 60.000 Besucher*innen. Grund für diese vergleichsweise geringe Zahl ist unter anderem, dass die »Aktion Reinhardt« weder in Polen noch in Deutschland einen festen Platz in Gedenkpolitik und Erinnerungskultur einnimmt und die Gedenkstätten daher weniger Gäste anziehen.
Der deutsche Bundespräsident Richard von Weizsäcker (Mitte rechts) und der polnische Staatspräsident Wojciech Jaruzelski (links neben ihm) legen am Mahnmal im ehemaligen Vernichtungslager Treblinka II Blumen nieder. Weizsäcker besucht als erstes Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland Polen. Christian Stutterheim, Treblinka/Polen, 3.5.1990. Bundespresseamt, B 145 Bild-00098624 und 00098625.