Die Skulptur Treblinka wird 1979 am Amtsgerichtsplatz in Berlin-Charlottenburg aufgestellt. Der sowjetische Bildhauer Vadim Sidur (1924–1986) schuf sie in Gedenken an die Verbrechen in den nationalsozialistischen Vernichtungslagern. Im öffentlichen Raum beider deutscher Staaten zählt das Denkmal zu den frühesten künstlerischen Auseinandersetzungen mit der Shoah.
In Belzec, Sobibor und Treblinka ermordeten deutsche und österreichische Täter ab 1942 mehr als 1,5 Millionen Menschen. »Aktion Reinhardt« ist der Deckname für diesen Genozid an der jüdischen Bevölkerung des besetzten Polen. Allein in Treblinka werden mehr als 800.000 Jüdinnen*Juden sowie etwa 2000 Sint*ezza und Romn*ja ermordet, darunter auch deportierte Berliner Jüdinnen*Juden.
Der letzte der knapp sechzig Überlebenden des Vernichtungslagers verstirbt 2016. Nur wenige der Täter werden in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1950 und 1970 verurteilt.
Die digitale Ausstellung ruft den wenig bekannten, historischen Kontext der Skulptur Treblinka in Erinnerung: die Geschichte des Vernichtungslagers Treblinka II, Biografien von Überlebenden, den Umgang mit den nationalsozialistischen Verbrechen in Treblinka nach 1945 und die Entstehungsgeschichte der Plastik.
Treblinka ist eine Skulptur des sowjetischen Künstlers Vadim Sidur, die an die deutschen Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs im gleichnamigen Vernichtungslager nahe Warschau erinnert. Das Kunstwerk, schon 1966 in Keramik entstanden, wird in größerem Maßstab in Bronze ausgeführt und im September 1979 in Berlin-Charlottenburg vor dem Amtsgericht aufgestellt. Die Skulptur ist der Versuch, mit abstrahierender Verdichtung Tod, Leid, Widerstand und Mord darzustellen. Im öffentlichen Raum der Bundesrepublik gehört sie zu den frühen künstlerischen Auseinandersetzungen mit der Shoah. [MEHR]
»Aktion Reinhardt« ist der Deckname für den systematischen Massenmord an der jüdischen Bevölkerung in den von den Deutschen besetzten ehemals polnischen Gebieten des Generalgouvernements. In den Vernichtungslagern Belzec, Sobibor und Treblinka ermorden deutsche und österreichische Täter von März 1942 bis November 1943 mehr als 1,5 Millionen Menschen. Mit über 800.000 ermordeten Jüdinnen*Juden und etwa 2.000 ermordeten Sint*ezza und Rom*nja ist Treblinka II das Vernichtungslager mit der höchsten Opferzahl. [MEHR]
Die Verbrechen in den Vernichtungslagern der »Aktion Reinhardt« sind in Deutschland kaum bekannt, obwohl in Belzec, Sobibor und Treblinka insgesamt mehr Menschen als in Auschwitz ermordet wurden. Dennoch steht Auschwitz im kollektiven Gedächtnis exemplarisch für den Völkermord an den europäischen Jüdinnen*Juden. [MEHR]